Vorträge

„Erzählcafé Krieg und Nachkriegszeit“: Gruppenangebot für betroffene Menschen aller Generationen

Im Erzählcafé kommen Menschen zu Wort, die davon erzählen wollen, wie sie die Kriegs- und Nachkriegszeit erlebt haben. Das Sprechen kann zu einem lebendigen Austausch mit anderen führen. Dieses Angebot richtet sich auch an jüngere Menschen, die sich als zweite oder dritte Generation für diese Zeit und deren Folgen interessieren.

18.11.2014: Duisburg

„Erinnerungen tragen das Gestern ins Heute“ / Start der neuen Veranstaltungsreihe: Erzählcafés in Bielefeld

„Man lebt und lebt in der Gegenwart. Und auf einmal hat man eine Geschichte hinter sich“. Mit ihren Lebenserinnerungen macht die Schriftstellerin Sigrid Lichtenberger zum Auftakt der Erzählcafé-Reihe Mut, den eigenen Lebenserfahrungen Ausdruck zu geben. Ihren Gedichte und Geschichten können Besucherinnen und Besucher zuhörend genießen - oder sich einladen lassen, eigene Erinnerungen zu erzählen.

01.12.2014 Dezember um 15 Uhr im AWO Mehrgenerationenhaus Heisenbergweg 2, 33613 Bielefeld

„Das Herz wird nicht dement“

Demenz verändert tief greifend das Gefühlsleben von Betroffenen und ihren Angehörigen. Scham, Angst, Hilflosigkeit und viele andere Gefühle treten auf.
Um Menschen mit Demenz würdigend begleiten zu können, ist es notwendig, die Zusammenhänge zu kennen. Im Vortrag wird erläutert, wie Erkrankte sich und ihre Umwelt erleben. Neue Wege der Hilfen für demenzkranke Menschen werden vorgestellt.

19.11.2014: Solingen

„Wo geht's denn hier nach Königsberg? Wie Kriegserfahrungen heute nachwirken und was hilft“

Wenn - wie zurzeit - in den Medien über Kriege und Krisen in der Welt berichtet wird, können alte, längst vergessen geglaubte, Ängste zurückkehren. Manchmal lebt der Krieg noch im Wohnzimmer - und steuert das Verhalten alter Menschen bis in die Gegenwart. Umso notwendiger ist es, zu wissen, wie sich kriegstraumatische Erfahrungen auswirken und zu lernen, wie man praktisch helfen und unterstützen kann. Unsere Veranstaltungen richten sich mit Informationen, Diskussionen, musikalischen und kreativen Beiträgen an betroffene Menschen und ihre Angehörigen, Fachkräfte der Altenhilfe, ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie alle Interessierten:

06.01.2015: Recklinghausen

09.01.2015: Ratingen

15.01.2015: Duisburg

16.01.2015: Dorsten

TIPP: In der Region Rhein-Ruhr bieten wir Ihnen diese Veranstaltung im Rahmen des Projekts auch als kostenloses Inhouse-Angebot an. Sprechen Sie uns an.

Schulung

Mediathek

Lesen: Zwei Empfehlungen

Gedichte von Sigrid Lichtenberger

Die Autorin Sigrid Lichtenberger wurde 1923 in Leipzig geboren und kam 1953 nach Bielefeld. Seit den 80er Jahren veröffentlichte sie zahlreiche Lyrikbände. Mit ihr gemeinsam startet Wildwasser Bielefeld e.V. die Erzählcafé-Reihe in Bielefeld am 1.12.2014. (Hier bitte zum Veranstaltungsflyer verlinken).

ALLES

Alles was uns jemals berührt
was durch uns hindurchging
was wir gelebt liebt verloren
alles was in uns seine
Zeichen ritzte
was wir umfassten und herausstießen
damit es uns fremd werde

alles
alles und alles
was uns anblickte
was uns verstummen ließ und
schrumpfen oder
uns beglückte bis an die Wolken

alles alles und alles
hat in uns seine Wohnungen
unkündbar

aus: Sigrid Lichtenberger: Steinsprache. Mit Zeichnungen von Pascale Gräbener. Sym-Verlag: Riedenburg 2000

Briefe, Tagebücher, Notizen: Kriegskindheit in Europa

So begrüßenswert es ist, dass die Zahl der Bücher über die Kinder und Jugendlichen der Kriegs- und Nachkriegszeit im deutschsprachigen Raum zunimmt, so verengt ist oft die Perspektive auf die Erfahrungen der Kinder in Deutschland. Dieses Buch weitet den Blick. Emmy E. Werner stellte für dieses Buch Selbstzeugnisse von Kindern aus Deutschland und Österreich, aber auch aus Polen, Belgien, Frankreich, den Niederlanden, der ehemaligen Sowjetunion, den USA, Großbritannien, Dänemark und Norwegen zusammen. Die Texte aus Briefen, Tagebücher und anderen Aufzeichnungen geben einen eindrücklichen Überblick über all das, was die damals jungen Menschen in Europa zwischen 1939 und 1949 erlebt haben.

Werner, Emmy E.: Unschuldige Zeugen. Der zweite Weltkrieg in den Augen von Kindern, Hamburg 2001

Hören

24 junge Männer und Frauen werden zurzeit durch Wildwasser Bielefeld e.V. in Kooperation mit dem Fachseminar für Altenpflege der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Bielefeld geschult und mit dem Thema „Alter und Trauma“ vertraut gemacht. Sie sind damit dort die ersten Altenpflegeschülerinnen und -schüler, die in der Ausbildung mehr über die Hintergründe und Auswirkungen von frühen Traumatisierungen im Alter erfahren und hilfreiches Handeln kennen lernen. Im Interview erzählen die angehenden Fachkräfte, was sie während der Ausbildung mit traumatisierten alten Menschen erlebt haben und wie ihnen die Schulung für den sorgsamen Umgang mit diesen hilft. Zum Nachhören:

Schauen

„Ich konnte das Wort Papa nie sagen“

Fast 2,5 Millionen Kinder in Deutschland haben im Zweiten Weltkrieg ihren Vater verloren. Beinahe jedes vierte Kind wuchs ohne männlichen Elternteil auf. Bis ins hohe Alter hat die Vaterlosigkeit ihre Biografien geprägt. „Für viele bleibt die Suche das Lebensthema“, heißt es in dieser ARD Dokumentation. Bis heute erhält die Wehrmachtauskunftsstelle in Berlin zehntausende Anfragen jährlich.

In der ARD Dokumentation  „Vater blieb im Krieg - Kindheit ohne Vater nach dem Zweiten Weltkrieg“ (ARD 17.09.12; 43:37 Min.) erzählen die Kinder von ihrer Suche und der Sehnsucht nach dem Vater, den sie nie kennen lernten: In der ARD Mediathek können Sie das Video sehen.

„Ganz sicher habe ich Wunden“

20 Kriege gab es weltweit im letzten Jahr. In der Dokumentation „B. sucht…Kriegswunden“ (WDR Fernsehen 14.08.2014) werden drei sehr unterschiedliche Kriegsschicksale vorgestellt: ein syrischer Arzt, der sich auf das Anpassen von Prothesen für Kriegsversehrte spezialisiert hat; ein Bundeswehrsoldat, der in Afghanistan schwer verwundet wurde und bis heute leidet sowie eine 80jährige, die 70 Jahre nach Kriegsende davon berichtet, wie das Überleben unter schwierigen Bedingungen prägte. Mit unaufgeregter Anteilnahme bringt dieser Film die so entlegenen Zeiten und Orte des persönlichen Leids miteinander in Verbindung. Hier können Sie die WDR-Dokumentation sehen. 

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