Newsletter Dezember 2015

Liebe Leserin, lieber Leser!

Flucht und Vertreibung – und die Traumata, die daraus folgen, sind ein universelles Thema. Keiner würde dies zurzeit bestreiten. Das war nicht immer so: Auch das Projekt Alter und Trauma musste sich erst gegen die Überzeugung behaupten, dass das Problem mit unseren Alten in Deutschland quasi „ausstirbt“. Nun aber lesen wir aus der überwältigenden, beinahe universellen Hilfsbereitschaft für Flüchtlinge in Deutschland, wie tief verwurzelt das Wissen um die traumatischen Folgen von Flucht, Gewalt und Verlust sind und wie groß die Empathie für die Traumata anderer.

Was unbedingt weiterer Unterstützung bedarf, ist die unmittelbare Begegnung: „Ich denke, wir müssen die Fernseher ausschalten und in direkten Kontakt mit den Menschen treten“, sagt Amir Hossein Tafkhimi (27), der aus dem Iran floh und zurzeit in Monheim im Diakonie-Zentrum mit alten Menschen musiziert. Wie diese Begegnung zustande kam und was sie mit dem Projekt Alter und Trauma zu tun hat, erfahren Sie in einem Bericht von Daniel Gehrmann in der Rubrik „Querlesen“.

Außerdem: Wie man Begegnung, Austausch und Erleichterung in einem „Erzählcafé“ fördert und was dazu notwendig ist. Nachzulesen im Praxisbericht von Anke Lesner. Und: Wie man dicke Bretter bohrt für den Transfer des Themas in die Praxis der Altenhilfe und -pflege. Dies war Thema bei unserem Expertensymposium in den Räumen des Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter NRW. 25 Fachleute aus Wissenschaft, Verbänden und Praxis diskutierten die Chancen Offenheit und Interesse zu wecken für das Thema Alter und Trauma - trotz der anspruchsvollen Arbeitsbedingungen in der Pflege und großer „Themenkonkurrenz“.
Wir sind gespannt auf Ihre Rückmeldungen und Anregungen.

Projektverbund Alter und Trauma

(PariSozial Minden-Lübbecke/Herford, Wildwasser Bielefeld e.V., Institut für soziale Innovationen ISI e.V. Duisburg, Deutsches Institut für angewandte Pflegewissenschaften e.V., dip)

Thema Alter und Trauma: Vom Projekt in die Praxis

Das Thema ist aktuell, relevant und benötigt dennoch beharrliche Öffentlichkeitsarbeit. Es lässt sich nicht von oben verordnen und es braucht ein innovatives Klima in Organisationen, damit das Wissen in der Praxis ankommen kann. Mehr zu den Ergebnissen des Alter und Trauma Expertensymposiums im November 2015...

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Praxis: Erzählen

Auf die Form und den schützenden Rahmen kommt es an, damit nicht alte Wunden aufreißen, wenn Menschen von lang zurückliegendem Leid erzählen wollen. Wie Vertrauen entsteht und Grenzen gewahrt bleiben...

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Tipps & Termine

Vorträge, Traumawerkstätten sowie Empfehlungen zum Lesen und Schauen: Was, wann im Projektverbund angeboten wird erfahren Sie hier...

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Nachlese: Begegnungen in Monheim

Was verbindet Flüchtlinge aus aller Welt mit Senioren in Deutschland? Der Bericht von Daniel Gehrmann zeigt, dass es mehr ist, als man auf den ersten Blick vermutet...

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Aufruf: Möchten Sie eine Anlaufstelle Alter und Trauma in NRW werden?

Interessierte Organisationen können sich jetzt eintragen lassen

Im Verlauf unseres Projektes wurde immer deutlicher: Es fehlt an konkreten ortsnahen Hilfen und Anlaufstellen zum Thema Alter und Trauma, an die sich Betroffene, deren Angehörige und mit dem Thema konfrontierte „Profis“ wenden können. Das Verbundprojekt Alter und Trauma beginnt deshalb jetzt mit dem Aufbau eines Angebotsverzeichnisses von Anlaufstellen Alter und Trauma in NRW. Sie soll die Möglichkeit bieten vorhandene Angebote im Land leichter zu finden.

Sind Sie, ihr Verein, ihre Organisation Anbieter von Beratung oder Vermittlung von Beratung zum Thema Alter und Trauma? Fördern Sie Selbsthilfe oder unterstützen Sie z. B. die Bildung von Gesprächsgruppen in diesem Bereich? Sind Sie interessiert an Vernetzung von Interessenten in einer Region oder aktiv in der Öffentlichkeitsarbeit zum Thema?

Hier können Sie ihr Angebot zur Unterstützung und Begleitung von älteren traumatisierten Menschen in das Angebotsverzeichnis eintragen lassen....

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