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Peggy Parnass (Erstausgabe 2012): Kindheit. Wie uns unsere Mutter vor den Nazis rettete.

Peggy Parnass (2012):

Kindheit

Wie uns unsere Mutter vor den Nazis rettete

Mit Farbholzschnitten von Tita do Rêgo Silva

Fischer Verlag

„Meine Erinnerungen wechseln von Tag zu Tag, ganz nach Verfassung. Entweder nur eine Aneinanderreihung von Albträumen. Oder so, dass es mir vor Sehnsucht und Verlangen das Herz zerquetscht und mir Tränen in die Augen treibt. Egal wie, jede Erinnerung hängt mit Mutti zusammen. Mir ihrer Anwesenheit oder Abwesenheit. Daran hat sich leider nichts geändert. Komisch - einerseits nie Kind, andererseits nie erwachsen.“

So beginnt die Erzählung der in Hamburg lebenden Peggy Parnass, die vor allem als Gerichtsreporterin bekannt wurde. Eigentlich müsste gleich hinter dem Titel „Kindheit“ ein Fragezeichen stehen. Über die ganze Erzählung hinweg sucht die Autorin vor allem nach der Antwort auf die Frage, ob sie und ihr Bruder jemals Kinder waren und wann ihre Kindheit endete. Als die Lage für die jüdische Familie in Deutschland immer bedrohlicher wird, bringt die Mutter die damals fünfjährige Peggy in einer Pflegefamilie in Stockholm unter. Getrennt von ihrem jüngeren Bruder verbringt das Kind die folgenden Jahre in zwölf verschiedenen Pflegefamilien. Der Perspektive des Kindes folgt der Grundtenor des Jugendbuches (ab 13 J.): Ein lebhaftes Bild entsteht, das die Einsamkeit der Kinder, das Unrecht und die große Schutzlosigkeit einfängt.

Die Farbholzschnitte der brasilianischen Künstlerin Tita do Rêgo Silva geben den Erinnerungen an die Mutter, die die Kinder beim Abschied auf dem Hamburger Bahnhof zum letzten Mal sehen, einen unerwartet farbenfrohen und doch behutsam gewählten Rahmen.